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Gut ausgebildete Schwimmer verlassen den Club
Sieben hoffnungsvolle Schwimmerinnen und vier hoffnungsvolle Schwimmer kehren nacheinander der
„Sporthochburg Nürnberg“ den Rücken. Nicht weil es Ärger gab, sondern weil die Bedingungen und
Möglichkeiten für einen ambitionierten Leistungssportler nicht gegeben sind.
Wer es gerne in der Nähe haben will wechselt nach Erlangen und wer gleich den großen Angriff starten
will geht ins Leistungszentrum nach Halle oder Heidelberg.
Nur, weil es eine Stadt mit 500.000 Einwohnern nicht schafft, eine 50-m-Halle zu bauen und damit die
Basis für Leistungssport zu schaffen. Bereits vor über 50 Jahren (!) haben Club-Vorstände und Verbands-
funktionäre dafür plädiert, doch endlich dieses Problem zu beseitigen.
Aber nichts geschah. Nun soll in 2015 das Wunder vollbracht werden - wir werden imWasserspiegel
darüber berichten, ob es geklappt hat.
Da war eine
Pia Klante
sie wechselte nach Bayreuth
Karola Markewitsch
wechselte nach Erlangen
Sandra Koch
wechselte nach Halle
Marina Carsten
wechselte nach Erlangen
Carmen Alt
versuchte ihr Glück in Erlangen
Nadine Laemmler
wechselt nach Heidelberg
Claudia Stich
ging nach Erlangen
Maximilian Kraus
wechselte nach Halle
Robin Blaicean
wechselte nach Erlangen
Michael Stragulea
ebenfalls nach Erlangen
Fabian Schwingenschlögl
trainiert in Heidelberg
Und selbst unser 1. Vorstand wechselte vor seinem Leistungszenit nach Erlangen.
Über den Weggang und seine Gründe hat Maximilian Kraus in einem Interview in der NN berichtet.
Dort trainiert er in einer Gruppe mit Paul Biedermann, besucht das Internat der Eliteschule des Leistungs-
sports - alles ist bestens.
Max gehört inzwischen zum DSV-Kader und zum Juniorteam von Sachsen-Anhalt mit der Zielvorgabe
Olympiade 2016 in Rio de Janeiro. Und die Kostenseite: nur noch 25% muss die Familie tragen, den Rest
teilen sich das Land Sachsen-Anhalt und der Verein.
Und was bekommen unsere Talente von der Stadt und dem bayerischen Staat - eine Sportler-Ehrung!
Max Kraus – ein Beispiel
Wenn er aus dem Fenster seiner Wohnung schaut,
fällt der Blick auf seine „Arbeitsplatz“: die Trainings-
halle, in der täglich ranklotzt.
Und das mit Erfolg. Der Zwölftklässler wohnt inzwi-
schen mit einem Kumpel aus dem Sportinternat,
dem Zehnkämpfer Philipp Schneider, zusammen.
Nun hat es der inzwischen 19-jährige in das deut-
sche EM-Aufgebot geschafft, er gibt sein Debüt in
der Nationalmannschaft bei der Kurzbahn EM.
Ein enormer Leistungssprung machte dies möglich.
Binnen Jahresfrist hat er sich um 3 ½ Sekunden auf
den 200 m Brust verbessert. Damit ist er auf Tuchfüh-
lung mit demWM-Dritten Christian vom Lehn und
dem Vize-Europameister Marco Koch. Und er will
versuchen den Abstand noch weiter zu verkürzen.
In Nürnberg trainierte er mit vielen Vereinskollegen
auf der 25-m-Bahn. In Halle trainiert er öfter und
auch intensiver in einer der modernsten Hallen der
Welt. Zusammen mit Spitzenleuten wie Paul Bieder-
mann - das spornt an.
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