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Trainingslager
Der zweite Teil dieser Wortzusammensetzung lässt schon erkennen, dass es nicht unbedingt zum Honiglecken
ist. Wiederum handelt es sich aber nicht um eine Strafe, hier dabei zu sein.
In Trainingslagern geht es primär um Leistungsverbesserung sowohl in Qualität (sprich: Stil) als auch in
Quantität (Ausdauer). Entsprechend der folgenden Wettkämpfe wird der Plan entwickelt.
Zunächst heißt es „weg von Muttern“, vormittags und nachmittags Training und je nach Alter der Teilnehmer
einige 1.000 m pro Tag schwimmen. Alle möglichen technischen Hilfen werden genutzt und Varianten geübt.
Nur dadurch ist es möglich, insbesondere den jüngeren Aktiven in ca. 1 Woche soviel Neues zu vermitteln.
Wie lange es bei den Club-Schwimmern schon Trainingslager gibt, ist nicht genau feststellbar.
Hans Zeller war 1965 mit einer Gruppe in Jesolo zu einem Trainingszeltlager und hat dort trainiert.
In einem überschaubaren Zeitraum gab es beim Club zunächst Ferientrainingslager, sei es an Weihnachten
oder Ostern (Halle), Pfingsten und in den großen Ferien (Freibad). Hier können die Kinder und Jugendli-
chen je nach Leistungsstand zusammengefaßt werden - die Aktiven schlafen zu Hause, Übungsleiter sind
leichter zu gewinnen. Bei Reisen in die nähere Umgebung oder gar außer Landes wird es schon schwieriger.
Intensive organisatorische Vorbereitung, Quartier, Trainingsstätten, Fahrmöglichkeiten und ganz wichtig,
das Rahmenprogramm.
Mit jüngeren Schwimmern waren die Verantwortlichen schon mal in Dietenhofen im Bibertgrund,
Bad Windsheim oder Erfurt.
Und wenn‘s etwas besonderes sein sollte ging es ins Ausland, z.B. nach Linz, Budapest. Aber auch in die
Türkei. Hier sind die Cluberer bescheiden. Andere Vereine waren schon zu Trainingslagern in Jugoslawien,
Italien, Spanien sogar Israel oder Übersee war zu hören. Aber das ist eine Kostenfrage, denn die Aktiven
müssen den wesentlichen Teil der Kosten tragen.
Die Übungsleiter, gleichzeitig Reiseleiter, Herbergseltern und Ersatzmütter haben hier 16 Stunden Dienst.
Neben dem Sport ist auch noch die Freizeit zu gestalten: Spiele, ob drinnen oder draußen, Ausflüge,
Besichtigungen usw. Schön, wenn es dann zu Hause heißt: Das war ein tolles Trainingslager!
Thomas Hölldobler,
ein Urgestein des
Schwimmsports
hat er doch sein ganzes Leben dem Schwimmsport
verschrieben. Gerade ist 50 Jahre alt geworden, aber
von Müdigkeit am Beckenrand ist nichts zu verspü-
ren. Als Koordinator Schwimmen an der Bertold-
Brecht-Schule fördert er dort talentierte Schwimmer
aus der Region. Darunter natürlich auch einige der
jungen Clubschwimmerinnen und -schwimmer.
Noch nicht genug: am späten Nachmittag kümmert
er sich dann um seine Trainingsgruppe – das bedeu-
tet weitere 8 Stunden an vier Tagen in der Woche
am Beckenrand. Und an den Wochenenden gibt es
dann noch Wettkämpfe, in den Ferien schon mal ein
Trainingslager. Das Sahnehäubchen beim letzten
Trainingslager. Mit dem Fahrrad fährt die ganze
Truppe nach Bayreuth, da haben wir gleich die erste
Trainingseinheit hinter uns . . .
Am Beckenrand beobachtet: ein scharfer Pfiff,
eine klare Geste und alle wissen, was zu tun ist.
Bei einer RTL-Pressekonferenz
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