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Club-Schwimmer
als TV-Stars
Für die ARD-Sendereihe „Schulsport“ produzierte
Ekkehard Bauer vom Bayerischen Fernsehen einen
Beitrag, in dem Michael Letterer der Hauptdarsteller
war. Die Aufnahmen entstanden im Südbad beim
Training und in Würzburg, wo Michael von Welt-
meister Walter Kusch Tipps erhielt.
Michael war gerade 2-facher deutscher Jahrgangs-
meister geworden. An seiner Entwicklung sollte das
Nebeneinander Schule - Sport demonstriert werden.
Mit vier Jahren lernte er das Schwimmen. Mit acht
Jahren kam er zum Club und sollte ein gestandener
Wasserballer werden. Mit neun gewann er seinen
ersten bayerischen Meistertitel. Deutsche Jahrgangs-
meisterschaften, deutsche Altersklassenrekorde,
Berufung in Auswahlmannschaften - immer wieder
machte Michael durch hervorragende Leistungen
von sich reden.
Wasserspritzer
Interessante Gäste: Auf demWeg zur Olympiateil-
nahme in Montreal hatten die Wasserballer im Mai
1976 die iranische Nationalmannschaft zu Gast. In
einem Turnier, an dem noch Bellevue Dubrovnik und
Neptun Leimen-Heidelberg teilnahmen, blieben die
Perser ungeschlagene Sieger. Die Club-Sieben musste
sich nach einer äußerst harten und spannenden
Partie mit 6:5 geschlagen geben. Sie wurde Zweiter
des Turniers vor Dubrovnik (9:6) und Leimen (10:4).
2 x 1.500 Meter: Binnen einer Woche startete Andy
Böttger 2 x über 1.500 m Freistil, zunächst in Ainring,
eine Woche später bei der „Deutschen“ in Bonn. Hier
blieb er mit 20:46,5 Min. über eine Minute unter der
Pflichtzeit und verbesserte sich gegenüber Ainring um
15 Sekunden. Der Jahrgangssieger 1977 war allerdings
2
1
/
2
Minuten schneller (18:22,2), doch er trainiert täg-
lich 6 Stunden mit 16 Trainingskilometern - ein hoher
Preis für einen 12-jährigen Schwimmer.
Stadtmeisterschaften: Insgesamt 22 Titel von 32 zu
vergebenden sahnten die Club-Schwimmer 1978 ab.
Die Erfolgreichsten aus Clubsicht: Viermal Michael
Letterer und Heiner Böttger, dreimal Bettina Hötzel
und Silvia Herzog auf dem obersten Treppchen.
Wieder ein Pokal für die Club-Vitrine
1978 in Katzwang gewonnen.
Bettina Hötzel
Daniela Röthlingshöfer
Susi Schmidt
Andrea Volland
Ralph Hammer
Heiner Böttger
Peter Swatosch
Sylvia Herzog
Ingrid Heil
Susi Müller
Felix Weinfurtner
Uli Schwarzmann
Alexander Nagy
1978: Helmut Lehmann
mit seinem „Damenstab“
im Südbad
Monika Letterer
Ursula Swatosch
Erna Ehlert
Ingrid Böttger
Wattenscheid 78: Deutsche
Jahrgangsmeisterschaften
Andy Böttger,
Michael Letterer,
Peter Swatosch
Schwimmer rufen nach 50-m-Bahn
In einem Schreiben an den Nürnberger OB klagen die Bezirksverantwortlichen im August 1975 ihr Leid:
„Schwimmer in kleinsten Orten haben bessere Bedingungen als wir hier in der Großstadt.“ Der Oberbürger-
meister, Vorsitzender der Sportkommission Nürnberg, wird die Dringlichkeit eines wettkampfgeeigneten
50-Meter-Hallenbeckens vortragen. Der Leistungsschwund in der Region ist unverkennbar. Waren noch
in der bayerischen Bestenliste im Jahre 1968 unter insgesamt 609 Schwimmern 106 Nürnberger, so sank
dieser Anteil binnen 8 Jahren auf 65% Nürnberger bei 1172 gelisteten Schwimmern. In Prozentzahlen:
Von 17,4% ein Rückgang auf 5,5%.
Ähnlich die Situation bei den Schwimmerinnen:
1966: 589 bayerische Spitzensportlerinnen, darunter 108 Nürnbergerinnen. 1974: Unter 1.040 Schwim-
merinnen nur noch 78 Nürnbergerinnen. Der Anteil ging von 18,4% auf 7,5% zurück.
Und was hat es genützt? Heute, 38 Jahre (!) später, gibt es immer noch kein Hallenbad mit 50-m-Wett-
kampfbecken! In Erlangen hatte man gehandelt: Im Februar 1976 wurde für 2 Mio DM eine Traglufthalle
im Röthelheimbad aufgestellt.
Zweimal Gold
Von den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Wattenscheid gingen 3 Jahrgangstitel 1978 nach Bayern,
zwei davon durch Michael Letterer an den Club. Als Inhaber der Altersklassen-Rekorde gewann er die 100
und 200 m Brust. Andy Böttger erreichte erwartungsgemäß Platz 6 über 200 m Delphin, Peter Swatosch
konnte sich über 100 m Brust nicht für den Endlauf qualifizieren. Die 200 m Lagen brachten Michael Lette-
rer noch einen 4. Platz ein.