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Club-Schwimmer heimatlos
Für 3 Freiwasser-Saisons verlieren die Club-Schwimmer und -Wasserballer
ihre Basis - sie haben kein Freibad mehr. Durch den Verkauf des alten Zabo ist
es dem Club möglich, ein 240.000 m
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großes Areal zu erwerben - das für ein
Sportgelände optimal ist. Gute Verkehrsanbindung in Stadionnähe bietet der
neue Zabo zukünftig am Valznerweiher.
Die Schwimmabteilung des TSV 1846 gewährt den Cluberern in der Zeit der
Abstinenz unentgeltlich Zutritt zum Langsee. Das Freiwassertraining wird in
verschiedenen Nürnberger Bädern abgewickelt.
Mit dieser Hypothek übernimmt im April 1966 Fritz Holzer die Abteilungs-
leitung, nachdem Erich Kuntz aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu
Verfügung stand.
Bis zum 17, August 1968 sollte es dann dauern, bis die Clubschwimmer wieder
in „ihr“ Clubbad einziehen konnten. Die Außenanlagen und verschiedene
Räumlichkeiten waren zwar noch nicht fertig - der Trainingsbetrieb konnte aber
schon stattfinden. Ein Schild „Kein öffentlicher Badebetrieb - Zutritt nur für
Clubschwimmer zum Trainingsbetrieb“ regelt vorerst den Zugang. Das Warten
hat sich gelohnt: Zwei Becken, Umkleidekabinen für Aktive und Gäste für rund
1.500 Personen, heizbares Wasser, Umwälzanlage und 10.000 m
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Liegewiesen,
damit war für die Clubmitglieder gut gesorgt.
Club-Schwimmer mischen mit
Ursula Lindner, Traudl Schorn, Evelyn Lang, Karlheinz Zeller, Michael Pließ,
um nur einige zu nennen, waren Mitte bis Ende der 60er Jahre Namen auf den
vorderen Plätzen in den Schwimmprotokollen.
Bei den Bayerischen Meisterschaften 1966 in Großostheim erzielt Uschi bei
sieben Starts sechsmal persönliche Bestzeit und einen Meistertitel über 100 m
Delphin. Von den Deutschen Jugendmeisterschaften bringt sie zwei Titel mit
nach Hause und wird Gesamtjugendbeste über 400 m Lagen.
Mit fünf Platzierungen ist sie in der süddeutschen Zehn-Besten-Liste vertreten,
gefolgt von Karlheinz Zeller mit zwei Nennungen.
Karlheinz Zeller erhält eine Berufung in den Kader der Nationalmannschaft.
Michael Pließ ist in der Bayerischen Bestenliste (Jg. 52) 1968 mit 5 ersten
Plätzen vertreten. In der deutschen Liste ist er mit drei dieser Leistungen jeweils
auf Platz 3 zu finden.
Traudl Schorn wird bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften zweimal Zwei-
te und gewinnt den Titel einer Süddeutschen Meisterin über 100 m Brust. Wegen
ihres Studiums in Erlangen wechselt sie zum dortigen TB 88. Und auch Evelyn
Gruber geht unter die Zugvögel. Sie versucht ihr Glück in Würzburg beim SV 05.
Schwimmfest in Ainring
Sehr oft waren Club-Schwimmer bei den internationalen Schwimmfesten
im Rupertiwinkel vertreten. Es war immer etwas besonderes, dort zu starten.
Ob die ganze Veranstaltung im Dauerregen ablief (imWasser war‘s dann
wärmer) oder ob wegen hoher Beteiligung die 1.500 m bei Flutlicht um 21.00
Uhr ausgetragen wurden.
Stellvertretend sei hier über das Abschneiden der Club-Delegation aus dem
Jahre 1971 berichtet.
Birgit Popp war der Star der Veranstaltung. Bei 3 Siegen konnte sie besonders
die Zuschauer mit ihrer Leistung über 800 m begeistern.
Dafür erhielt sie einen Ehrenpreis (eine Pop-Schallplatte) für ihre 12:37,0.
Dieses Ergebnis dürfte auf ihren Trainingsfleiß und ihre tägliche Leistung
von 7.000 m (!) zurückzuführen sein.
Clubsiege steuerten noch bei:
Ina Hartwig jeweils über 200 m Delphin und Rücken,
Ursula Waap über 200 m Rücken,
Bernhard und Wolfgang Rühl über 200 m Freistil bzw. 200 m Rücken.
Gemeinsam trainieren, gemeinsam kämpfen, gemeinsam duschen …
Evelyn Lang, Michael Pließ, Ina Hartwig, Rainer Trinczek