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Schwimmen
Wasserball
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1913 – 2013
JAHRE
Im Juli hatten die Club-Wasserballer in der Süd-Oberliga im Pulversee die
Teilnahme an der Endrunde erkämpft. Im entscheidenden Spiel gegen
München 99 gewannen sie 6:3 und erreichten damit den 2. Platz in der Ab-
schlusstabelle, nachdem am Vortag Bayern 07 bereits als Meister feststand.
Damit vertraten die beiden Nürnberger Vereine Süddeutschland beim
Endrunden-Turnier in Weil a. Rh.
Zuvor mussten jedoch erst in einem Ausscheidungsturnier in Hamm die
Zweit- und Drittplatzierten um den Einzug in die Endrunde kämpfen. Nach
einer Niederlage, einem Unentschieden reichte der 5:3-Sieg gegen den
Bremischen SV. Neben Bayern 07 waren Hannover, Hamm, Barmen und
Duisburg die Gegner.
Die junge Club-Sieben warf dabei alle Prognosen über den Haufen.
In spielerischer Höchstform, bisher noch nie erreicht, gelang es als
absoluter Neuling, der zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte am
Endrundenturnier der deutschen Wasserballmeisterschaft teilnahm,
die Elite aus demWesten, Norden und Süden in einer mörderischen
Schlacht zu schlagen. So schrieb die Nürnberger Presse über das Ereignis.
Und trotzdem sind sie „nur beinahe“ deutscher Meister geworden.
Mittags stand bereits fest, dass durch das Unentschieden von Hamm
gegen Barmen der Club gegen Bayern 07 in seinem letzten Spiel einiger-
maßen gefasst entgegensehen konnte (es wurde ein 4:2-Sieg).
Während bereits die Meldung vom neuen deutschen Meister verbreitet
wurde, fanden die Verantwortlichen von Hamm einen Formfehler im
2:2-Spiel von Hamm gegen Barmen:
Der Schiedsrichter hatte nach einer Hinausstellung
eines Barmer Spielers einen Freiwurf verhängt,
der nicht gleich ausgeführt werden konnte, weil ein Spieler einen
Herzanfall erlitt und herausgeschafft werden musste. Da er innerhalb
der 3-Minuten-Pause nicht mehr einsatzfähig war, durfte ein Ersatzmann
einspringen. Das Spiel wurde fortgesetzt.
Dabei soll ein anderer Spieler als derjenige den Ball geworfen haben, der
ihn vor der Unterbrechung hätte werfen müssen. Nach den Bestimmungen
war das nicht zulässig. Dem Hammer Protest wurde stattgegeben, das
Wiederholungsspiel gegen Barmen 5:2 gewonnen. Der fragliche Verstoß
geschah 70 Sekunden vor Schluss.
Im Entscheidungsspiel unterlag dann die Club-Sieben mit 3:2 gegen Rote
Erde Hamm. Und auch hier passierte Merkwürdiges:
Eine Minute vor Schluss beim Stand von 2:2 wurde Mayer wegen einer
angeblichen Regelwidrigkeit aus demWasser verwiesen.
Der Club durfte einfach nicht Deutscher Meister werden.
Ein einmaliger Skandal in der Geschichte des Wassersports.
Im Amtsblatt des DSV war zu lesen: Das schönste Spiel: Hannover gegen
FCN. Der Mann der Zukunft: Achim Schneider, FCN. Die technisch beste
Mannschaft: FCN. Vier mitreißende Spiele: immer war der FCN dabei.
Der unnötigste Protest: Hamm.
Es ließ nicht lange auf sich warten: Der Paragraph wurde geändert: kein
Einzelner - nur ein Gremium kann entscheiden und nur, wenn die Szene
spielentscheidend war. Zu spät!
DIE ERFOLGREICHE ZEIT
Deutsche Wasserball-Meisterschaft 1955
Die betrogenen „beinahe“ Meister - deutsche Vizemeister 1955 und 1956: Erich Pennekamp, Dieter Meier, Ottmar Terfloth, Manfred Herrmann, Helmut Schönberger,Achim Schneider, Hugo Freyer.
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