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Schwimmen
Wasserball
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1913 – 2013
JAHRE
Humorvolle
Club-Anekdoten
Papa Kühn erhielt eine Einladung zu einer DLRG-
Tagung nach Dessau - der nächste Weg! Am Freitag
fuhr er los, um am Samstag/Sonntag den 27./28.
die Einladung wahrzunehmen. Im Tagungslokal
angekommen, fragt er nach seinen Tagungskollegen.
Fehlanzeige - kein Mensch da. „Bester Herr, da sind
sie ja vier Wochen zu früh dran.
Die Tagung ist erst am 27. März und heute ist erst
der 27. Februar . . .!“
Und nochmals Papa Kühn: Am Vorabend eines
Schwimmwettkampfes schläft Philip Kühn sehr
schlecht - er macht sich Sorgen um das Wetter, Also
steht er nachts auf und sieht nach den Sternen. Sein
Haus stand dicht an der Pegnitz. In der Dunkelheit
macht Kühn einige Schritte zuviel und liegt, plumps,
in der Pegnitz. Das war für Papa Kühn weiter nicht
schlimm - wegen der unüberwindlichen Mauer
konnte er aber nicht mehr direkt in seine Wohnung
zurück. So musste er im Nachthemd, triefend vor
Nässe, an geeigneter Stelle die Pegnitz verlassen,
sich auf Umwegen nach Hause schleichen und seine
Frau herausläuten. Über den Empfang liegen keine
Aufzeichnungen vor . . .
Der Wunsch nach einem eigenen Schwimmbad
Noch nicht ein Jahr alt, berief man eine Kommission, die geeignete Objekte (sprich Weiher) in Nähe des
Sportparks Zabo in Augenschein nehmen sollte. Die hohen Forderungen der Weiherbesitzer und die zu
erwartenden Ausbaukosten ließen aber schnell wieder Abstand von diesem Gedanken gewinnen.
Nach Kriegsende lebten diese Wünsche wieder auf. Die Herren Kühn und Zähe zogen aus, um eine geeig-
nete Badegelegenheit zu finden. Die Verhandlungen mit dem Besitzer des Langsees standen kurz vor dem
Abschluss, als die Idee, ein Sportbad in Zabo zu errichten, aufkam.
Die Gespräche wurden abgebrochen und der Bau des Bades endgültig beschlossen. Für die damaligen
Verhältnisse wurden großzügige Pläne entworfen. Am 16. August 1919 nahm der amtierende Clubvorsit-
zende Dr. Neuburger im Rahmen einer Feierstunde den ersten Spatenstich vor. Um die Baukosten niedrig
zu halten, übernahmen die Mitglieder die Erdarbeiten. Gleich nach der Festansprache ging man ans Werk.
Der Eifer war so groß, daß am ersten Tag bereits die Umrisse des Bades zu erkennen waren.
Zur Feier des Tages gab es anschließend ein Gartenfest, bei dem die Damen-Schwimmabteilung gegründet
wurde, zu der sich sofort 27 Damen anmeldeten. (Die Clubschwimmer und -wasserballer müssen schon
einen gewaltigen Eindruck auf die Damenwelt gemacht haben).
Aus den 27 Damen der ersten Stunde wurden bis Jahresende 1920 175 Damen. Zum Vergleich: die Herren
meldeten 178 Mitglieder. Ab dem Frühjahr gab es Damen-Übungsstunden, wobei 63 Damen „im Schwim-
men ausgebildet“ wurden.
Der Aushub des Beckens erfolgte in regelrechten Arbeitsschichten, über den Einsatz. der Mitglieder wurde
Buch geführt. Diese anfängliche Euphorie legte sich jedoch bald, so dass der vorgegebene Zeitplan ins
Wanken geriet.
Hinzu kam die fortschreitende Inflation - sie stellte den Ausbau des Sportparks samt Schwimmbad in
Frage. Die Motivation ließ deshalb nach und versiegte gänzlich. Was blieb, war ein weniger schönes Loch,
das sich bei anhaltendem Regen mit Wasser füllte.
So mussten wieder Zwischenlösungen gesucht werden: als Sommerbäder standen der Dutzendteich und
das Freibad in Mögeldorf zur Verfügung. Später gelang es, mit dem Naturgartenbad in Erlenstegen ein
Abkommen zu treffen, das den Clubschwimmern für die Sommermonate eine Wirkungsstätte sicherte.
Wieder waren es Freiwillige der Abteilung, die die Weiher in Erlenstegen reinigten und dort eine Umkleide-
halle aufstellten, die unbenutzt in Zabo stand.
Rettungs- und
Schulschwimmen
Es gab zu dieser Zeit kaum einen deutschen Verein,
der sich ähnlich zielbewusst und selbstlos dem
Schwimmunterricht und dem Rettungsschwimmen
gewidmet hat. Ohne Beispiel waren die Rettungs-
schwimmer des 1. FCN an der Johannisbrücke in
Nürnberg.
Tausende von Zuschauern sahen die Vorführungen
sachkundiger Rettungsmaßnahmen. 1921 errang
Adolf Zähe in Mainz die „Süddeutsche“ und in Leip-
zig die „Deutsche Meisterschaft im Rettungsschwim-
men“. Zusammen mit Philipp Kühn erteilt er auch
unentgeltlich Schwimmunterricht an den Volks- und
Fortbildungsschulen.
Sie lesen richtig: Neujahrschwimmfest am 1.Januar 1921. Eine Schar
Unermüdlicher traf sich in der Militärschwimmanstalt an der Rednitz in
Fürth. Unter ihnen Philipp Kühn, der Mutigste von allen nur in Badehose.